Projekte
Neben der Publikation der Zeitschrift initiiert und realisiert Lettre International immer wieder kreative Projekte internationalen Charakters in Kooperation mit Wirtschaftspartnern, Kulturinstitutionen und Stiftungen. Die bislang durchgeführten Projekte waren:
Welche besondere Psyche ergab sich aus der Berliner Geschichte mit ihren preußisch-aristokratischen Eliten und ihrem proletarischen Untergrund, mit der Kränkung der Niederlage und dem Trauma der Zerstörung, mit der Inbesitznahme durch die Sieger und der Reeducation, mit der Verdrängung der Schuld durch Frontstadtheroismus und dem Minderwertigkeitsgefühl, das sich aus Isolation und Abhängigkeit ergab, mit dem Privileg, alimentiert im Schaufenster von Ost und West zu leben? Und was wurde aus Berlin – als Realität, als Symbol, als Chiffre der großen Gelegenheit? Berlin auf der Couch war angelegt, die Diskussionen um die Rolle von „Berlin“ in Europa – als internationale Metropole, als Stadt der Künste, als Schnittpunkt der Kulturen, als urbanes Modell, als deutsche Hauptstadt – neu zu beleben. Das Heft und einzelne Beiträge haben einen starken Widerhall erfahren und kontroverse Debatten ausgelöst.
150 Schriftsteller, Dichter, Philosophen, Essayisten, Reporter, Künstler und Photographen aus aller Welt versuchten, etwas von der Physiognomie unserer Epoche sichtbar werden lassen: Welchen Umwälzungen sind wir heute ausgesetzt? Lieben wir das Leben noch, können wir noch luzide träumen? Woran sollten wir arbeiten? Welche Illusionen verabschieden? Welche Haltung, welche Moral, welches Wissen brauchen wir? Essays, Kurzgeschichten, Gedichte, Reportagen und Tagebucheintragungen, Zeichnungen, Collagen, Malereien, Skizzen und Photographien analysieren, resümieren, verdichten und reflektieren die vergangenen zwanzig Jahre zu einer Gegenwartsdiagnose.


2003 wurde der Preis Anna Politkowskaja für ihr Buch "Tchétchénie: Le déshonneur russe" über den Krieg in Tschetschenien verliehen. Weitere Preisträger waren Nuruddin Farah (Somalia), Jiang Hao (China).
Auszüge aus den Texten der sieben Finalisten wurden in Lettre 62 veröffentlicht.
2004 gewann das chinesische Autorenpaar Wu Chuntao und Chen Guidi den mit 50.000 Euro dotierten ersten Preis für ihr Buch "A Survey on Chinese Peasants". Zweiter und dritter Preis gingen an die US-Amerikaner Tracy Kidder ("Mountains beyond Mountains") und Daniel Bergner ("Soldiers of Light").
Auszüge aus den Texten der sieben Finalisten finden sich in Lettre 66.
2005 wurde die britische Autorin Alexandra Fuller für ihr Buch "Scribbling the Cat. Travels with an African Soldier" mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Der zweite Preis ging an den Marokkaner Abdellah Hammoudi für "Une saison à la Mecque. Récit de pèlerinage". Den dritten Preis erhielt Riverbend aus dem Irak für "Baghdad Burning. Girl Blog from Iraq".
Auszüge aus den Texten der sieben Finalisten finden sich in Lettre 70.
2006 erhielt die britische Schriftstellerin Linda Grant den ersten Preis für ihr Buch "The People on the Street. A Writer’s View of Israel". Der zweite Preis wurde an den Franzosen Eric Orsenna für "Voyage aux pays du coton. Petit précis de mondialisation" vergeben. Der dritte Preis ging an die kolumbianische Autorin Juanita León für "País de plomo. Crónicas de guerra". Auszüge aus den Texten der Finalisten finden Sie in Lettre 74.
In Partnerschaft mit der Aventis Foundation und in Kooperation mit dem Goethe-Institut.
Die mehr als 30 eingehenden Arbeiten (darunter von Rebecca Horn, Marina Abramovic, John Baldessari, Jörg Immendorff) wurden in Lettre 55 veröffentlicht, die Originale der künstlerischen Beiträge und eine Zitaten-Collage aus den weltweiten Diskussionen um die Terroranschläge wurden in einer Ausstellung in der Galerie Haus am Lützowplatz, Berlin gezeigt. Zur Ausstellung entstand ein Katalog mit elf Essays und Interviews in deutscher und englischer Sprache. In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der Bundeszentrale für politische Bildung.
Eine Sammlung grenzüberschreitender literarischer Reportagen aus den Randzonen, erzählt von Detektiven der Fremde. (Mit James Hamilton-Paterson, Lieve Joris, Laszlo Krasznahorkai, Peter Matthiessen, Abdelwahab Meddeb, Jan Stage, Antonio Tabucchi sowie Daniel Schwartz)


Die Beiträge konnten in den sechs UNO-Sprachen Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Deutsch eingereicht werden. Sieben Vorjurys und eine Endjury befanden über die Preisvergabe. Unter mehr als 2400 Einsendungen aus 126 Ländern ging die damals 20jährige Russin Autorin Ivetta Gerasimchuk mit „Wörterbuch der Winde“ als Gewinnerin hervor (veröffentlicht in Lettre 47). In Kooperation mit dem Goethe-Institut.