Inhalt LI 151

Dies ist keine Idylle. Die spielerische Anmut der jungen Musikanten täuscht. Ihre Bewegungen sind suspendiert, sie posieren für sich selbst und halten inne auf verlassenem Terrain, vor einem düsteren Horizont, der nichts Gutes eröffnet. In ihrem leeren Raum lauschen sie sich selbst, verurteilt zu geteilter Einsamkeit. Jeder ist sein eigenes alter ego und sein Spiegelbild zugleich. Hier verstummt etwas in einem leeren Raum. Erstarrt warten die Spieler auf ein Geschehen, das sie aus ihrer Konstellation erlöst, als wären sie die letzten ihrer Art, Verlorene und Vergessene einer Lebensweise, die keine Heimat mehr kennt. (...) In Stilleben kumulieren sich Geschehensspuren wie Beweisstücke in einer Kriminalakte. Verarmung, Vergangenes, entwichenes Leben prägen die Stimmung, in einsamen, versteinerten Landschaften, Überbleibsel einst blühender Natur, schlafende Skulpturen in betörender Schönheit aus kulturellen Glanzzeiten, Masken aus einstiger Intimität. (...) Eine illusionslose Malerei, in der Traum, Film und Realität zueinanderfinden. So viele Lesarten ...